Zunächst nicht als solche auszumachen ward der befindliche Gegendstand, entrollt, doch sofort als Fahne zu identifizieren. Der Jahreszahl zufolge hatte man hier ein Fundstück in Händen welches schon seit einiger Zeit im Gemeindehaus gestanden haben musste. Um genau zu sein weit über 80 Jahre lang. Doch die Jugendlichen hatten nicht nur eine Fahne gefunden, eine zweite, welche das Eichenkreuz zierte, wurde ebenso entrollt.
Schnell entwuchs der Wunsch, im Zuge der erst kürzlich auf der Internetseite veröffentlichten neuen Sektion „History“, eine Fahne mit dem neuen Logo zu gestalten. Als dann das Zeltlager kurz vor der Tür stand und die Jugendgruppe wieder einmal etwas Zeit hatte, beschloss man den Plan in die Tat umzusetzen.

Der Plan war einfach, aber genial. Mit dem Beamer der Stadtkirchengemeinde sollte das Logo auf eine alte Pappschachtel projiziert werden um dann die Konturen abzuzeichnen und anschließen auszuschneiden. Wie sich herausstellen sollte war bereits dieser, vermeintlich einfache, Plan, eine Aufgabe die denkerische Höchstleistung erforderte. Zunächst musste das Logo nämlich auch wirklich rund auf die alte Verpackung eines Grills gepinselt werden. Dies war gar nicht so einfach, bedenkt man, dass das Bild, durch das 16:9 Bildformat, nicht unerheblich verzerrt wurde, und man zusätzlich noch eine Trapezkorrektur einstellen musste, da der Beamer tiefer stand als die Projektionsfläche.

Nachdem diese, überaus anspruchsvolle, Aufgabe zur Befriedigung aller vollbracht war konnten sich die Fahnenmacher ans Ausschneiden der Konturen machen. Auch hier war der Wunsch zunächst Vater des Gedanken, denn wie sich  heraus stellen sollte war die Pappdicke wohl etwas zu dick gewählt, was das Ausschneiden zu einer nimmer enden wollenden Odyssee werden ließ. Besonders die Rundungen bereiteten den Jugendlich Kopfzerbrechen.

Glücklicherweise war noch etwas Zeit bis hin zum Zeltlager, so war es kein Problem die Fertigstellung der Fahne um eine Woche, und damit eine Gruppenstunde, zu verschieben.

In der nächsten Woche ging es daran die Pappschablonen auf Stoff zu übertragen.

An dieser Stelle sei eine kleine Anekdote des Stoffeinkäufers eingeschoben der zunächst einmal große Mühe hatte überhaupt ein Stoffgeschäft im Heilbronner Umkreis auszumachen. Nachdem der Käufer dann schlussendlich völlig übermüdet, von der Lauferei von Geschäft zu Geschäft, in besagtem Stoffgeschäft, kurz vor Ladenschluss, ankam hatte er größte Mühe der Verkäuferin des Stoffladens in Heilbronn klar zu machen, für was er den Stoff denn benötige. So verstand jene Frau beim besten Willen nicht warum man denn Baumwollstoff anstelle des üblichen Fahnenstoffes für eine Flagge benutzen wolle.

Wie sich heraus stellen sollte zahlte sich die Beharrlichkeit des Käufers, auf den schwereren Baumwollstoff, aus, so war es schlussendlich in der Produktion um einiges einfacher die Umrisse der Schablonen zunächst einmal überhaupt auf den Stoff zu übertragen und jenen danach noch auszuschneiden.

Nun sollte die Feststeckung der einzelnen Buchstaben und Symbole, in Endposition, auf der Fahne folgen. Erneut unterschätzen die Fahnenmacher, in ihrem jugendlichen Eifer, die Übermacht der Aufgabe. So war es um einiges schwerer als erwartet die Buchstaben gerade und vor allem wellenlos auf dem Stoff festzustecken. Doch auch diese Aufgabe wurde gemeistert und zur Zufriedenheit aller bewältigt.
Eventuell noch erwähnenswert, aber schlussendlich unerheblich, wäre vielleicht noch die Tatsache, dass zwischendurch der Stoff ausging, wodurch der Fertigstellungstermin der Fahne gefährlich nahe gen Starttermin des Zeltlagers verlegt werden musste. So musste ein Mitglieder von MannaManna die zweite Hälfte der Fahne sogar mit nach Hause nehmen um sie dort letztendlich fertig festzustecken. Als auch diese Aufgabe meisterlich vollendet war konnte die Fahne Frau Christa Hägele zur Fertigstellung übergeben werden.

Jetzt zeigte sich, dass dies genau die richtige Entscheidung gewesen war. Mit Ihrer jahrelangen Erfahrung im fertigen von „Patchworkdecken“ war Sie es gewohnt diese diffizile Arbeit auszuführen. Neben dem Logo war Buchstabe für Buchstabe anzunähen. Dabei war auch darauf zu achten, dass die Vorder und Rückseite der Fahne Deckungsgleich war. Nach drei Tagen und vielen Stunden Arbeit war die Fahne schließlich fertiggestellt. Als Schmankerl war noch eine Aufnahme für den Fahnenstab, sowie ein passender Fahnenstab organisiert worden. Respekt.

fahnenherstellung

   Zum Dank wurde noch eine Flasche Sekt und ein CVJM- Neckarsulm- T-Shirt überreicht.

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